Rekordlauf auf der Weserkampfbahn

Der Rekord ist geknackt! Bei der 3. Auflage des besonderen Laufevents gelang eine Verbesserung des bisherigen Streckenrekordes. Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht von Dieter Müller, Neue Westfälische Zeitung.

Höxter. (dm). In der Höxteraner Weserkampfbahn jagten am Samstagnachmittag drei Staffeln der Marathon-Bestzeit hinterher und sieben Schüler-Staffeln versuchten, in der 10.000-Weltrekordzeit so viele Meter zu sammeln wie möglich. Alle zeigten hervorragende Leistungen, bissen sich aber wie erwartet an den Bestmarken die Zähne aus. Ein neuer Streckenrekord fiel aber dann bei der hervorragend vom HLC Höxter organisierten Veranstaltung doch.

Der Kenianer Wilson Kipsang Kiprotich lief vor ziemlich genau einem Jahr in Berlin den Weltrekord im Marathon. Dabei schaffte er jeden der 42 Kilometer unter drei Minuten. Seine sagenhaften 2:03,23 Stunden für 42,195 Kilometer stellten in Höxter das Maß aller Dinge beim dritten Weltrekordlauf des HLC Höxter dar. „Eigentlich Wahnsinn, dass einer alleine so schnell ist“, meinte Jürgen Hoffknecht vom LC Paderborn, der sich zusammen mit Christoph Giefers vom TuS Hembsen, Dieter Müller vom SV Bergheim und Sebastian Brandt vom HLC Höxter als spontan zusammengestelltes Team „Die Kreativen“ der großen Aufgabe stellte, zu viert in Kipsangs Rekordzeit möglichst viele Meter zu schaffen.

Sieben Staffeln postieren sich am Start kurz vor ihrem Versuch, zu viert den aktuellen Weltrekord über 10.000 Meter zu brechen. Mit dabei das Team Ovenhausen, die DJK Brakel, zwei Teams vom HLC Höxter sowie drei Staffeln aus der Klasse 7c der Peter-Hille-Realschule Nieheim.

Dabei war immer einer der Vier unterwegs, musste mindestens 800 Meter laufen, bevor er den nächsten seines Teams auf die Reise schickte. 37.732 Meter schafften die „Kreativen“ – rund 1.500 Meter mehr als Marcel, Christopher und Jürgen Beine sowie Robin to Roxel aus Brakel im letzten Jahr. Eifrigster Metersammler: Sebastian Brandt, der wie ein Schweizer Uhrwerk seine 800 Meter abspulte – elfmal um die 2:30 Minuten, oder sogar drunter. Auch Christoph Giefers präsentierte sich eine Woche vor den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Topform, lief seine 800 Meter stets um die 2:35 Minuten. Die „Kreativen“ siegten unangefochten mit Streckenrekord im Hauptlauf. Zweite wurden Gudrun, Gary und Kieran Jones zusammen mit Ralf Kunzmann als „Die fantastischen Vier“ mit 30.013 Metern. Dritte wurden die Geyer-Runners mit Nils Meyer, Margarita Reinhardt, Christian Ulrich und Bernd Ritterbusch, die auf 27.813 Meter kamen.

In den Schülerstaffeln drehte sich alles um den Weltrekord über 10.000 Meter. Der Äthiopier Kenenisa Bekele hatte vor neun Jahren in Brüssel die Bestmarke auf sagenhafte 26:17,54 Minuten geschraubt. Daran versuchten sich in Höxter sieben Schüler-Staffeln. Die HLC-Staffel war die schnellste: Konnor Jones, Luisa Marie Mertens, Johannes Krog und Annika Husemann liefen 7.365 Meter in besagten 26:17 Minuten. Äußerst knapp ging es zu im Kampf um den ersten Platz, denn die DJK Brakel schaffte 7.342 Meter – nur 23 Meter weniger. Marie Ahrens, Maurice Beine, Philipp Ahrens und Julian Fischer wurden Zweite. Nur 38 Meter dahinter wurde der TuS Ovenhausen Dritter mit Leonie und Annika Risse sowie Till Auth und Niko Wöstefeld. Vierter mit 6.759 Meter wurden „Die flinken Vier“ der Klasse 7c aus Nieheim in der Besetzung Annika Matthias, Lukas Oeynhausen, Steffen Schwarze und Maximilian Helpenstein.

Die HLC-Shooting-Stars mit Lara Riedemann, Vanessa Zilling, Stella Langer und Jo-Ann von Heesen wurden Fünfter mit 6.581 Metern. Auf den sechsten Platz kamen die „großartigen Vier“ der 7c aus Nieheim mit Jens Wolff, Sarah Jasperneite, Jonas Toeberg und Luisa Gröne mit 6.561 Metern.

Vor den „Schnellen Vier“ der 7c aus Nieheim, die in der Besetzung Eva Büker, Johanna Glahn, Lara Kreimeyer und Jule Wittek 6.420 Meter sammelten. Von den sieben Staffeln im Schülerlauf kamen drei aus Nieheim von der dortigen Peter-Hille-Realschule.

Die Klasse 7c war nicht nur mit zwölf Läuferinnen und Läufern vor Ort, sondern auch mit großer Fangemeinde. Alle Eltern feuerten ihre Kinder an – auch das brachte eine Menge Stimmung in die Weserkampfbahn. „Uns hat das richtig viel Spaß gemacht. Wir kommen bestimmt wieder im nächsten Jahr“, sagte Klassensprecherin Jule Wittek.

Der Weltrekordlauf in der Höxteraner Weserkampfbahn war eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit hohem Unterhaltungswert. Der Spaß und das Gemeinschaftsgefühl beim Sport standen im Vordergrund. „Ich denke, die zehn Staffeln, die heute hier gelaufen sind, hatten Spaß, zeigten großen Ehrgeiz und Zusammenhalt. Die Stimmung unter den Läufern, Organisatoren und Helfern war empfand ich als super. Natürlich hätten wir uns mehr Teilnehmer gewünscht. Wir hoffen, auf größeren Zuspruch im nächsten Jahr“, sagte Ronald Werner vom HLC Höxter, der nicht nur über das Mikrofon unterhielt und die Veranstaltung moderierte, sondern auch mal eben so das Mikrofon gegen den Staffelstab wechselte und bei einem Team als schneller Metermacher aushalf.

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